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Kleiner Milchstraßenstreifzug
 
Atrofotografischer Optik- und Standorttest in Jeßnigk am 29. Mai 2009  

Die südliche Milchstraße über dem Schappinberg bei Herzberg (Elster)
Zur höheren Auflösung bitte ins Bild klicken.
Am letzten Maiwochenende 2009 hatten wir uns eigentlich zum 2. ›› AstroTreff Scharze Elster (ATS) verabredet, aus Hannoverschen Landen war Bernhard wieder angereist, sowie Volker aus Sachsen und Frank aus Berlin... leider konnten wir nur in der Freitagnacht zeitweilig beobachten.
Nach wunderbar sonnigen Tagen zogen jeweils pünktlich zur Abenddämmerung Wolken auf...

Tage später war es dann doch noch möglich, einige Tests in Jeßnigk durchzuführen.
Insbesondere sollte überprüft werden:

1. Wie randscharf ist das Meopta 50mm- Objektiv (made in CZ) an der Canon? - Ergebnis: sehr zufriedenstellend.

2. Harmoniert optisch das Carl Zeiss 63/420mm Objektiv mit dem SC Fokalreducer, lässt sich so ein opt. gutes + schnelles f/4 System realisieren?
Auch hier war das Ergebnis sehr gut, in dem provisorischem Testtubus gab es zwar einige Fokussierprobleme, die den Aufnahmen von M 8, + M 20 und M 24 anzumerken sind, aber in der mechanischen Endversion natürlich behoben sind.

3. Was leistet der neue Standort des HTT + unserer künftigen Sternwarte astrofotogr. unter Alltagsbedingungen?
Zwar war die atmosphärische Transpararenz an jenen Tagen schon recht gut, aber Ende Mai wird auf knapp 52°N die astronomische Dämmerung nicht mehr erreicht. Die SQM-Mittelwerte lagen jeweils nur bei 21,53 ... 21,55 (sowohl im SQM ohne Linse als auch im SQM-L) und damit um 0,2 mag/arcsec2 unter den hiesigen Bestwerten bei richtig dunklem Himmel.
Nebenstehendes und alle nachfolgenden Bilder entstanden ohne Filter (!) und vermitteln dies- bezüglich einen vielsprechenden Eindruck...

1. Lagunennebel & Co - Sternwolken und Nebel in der südlichen Milchstraße
M20, M21, M8 © Ralf Hofner
Die Aufnahmen entstanden mit dem Carl Zeiss JENA 63/420, reduz. auf f=253mm (~ f/4) + Canon EOS 350 Da (ISO 400, 3x2min). - Aufziehende Schleierwolken und die immer heller werdende Dämmerung verhinderten weitere Einzelbilder zur Kontraststeigerung dieses nur aus 3 Komponenten bestehenden Summenbildes - man darf gespannt sein, was unter optimaleren Bedingungen von Jeßnigk aus machbar ist...
Weitere Infos beim Klick ins Bild.
 
Trifidnebel auf 51,7°N © Ralf Hofner
 


Der Trifidnebel M 20 zeigt unter guten Beobach- tungsbedingungen, dass er nicht nur im Norden den bekannten bläulichen Reflektionsnebel hat, sondern ringsum von einem zarten blauen Nebelschleier ein- gehüllt wird. Man betrachte diesbezüglich mal die kleinen dunklen Wolken an der Grenze vom roten zum blauen Nebelbereich von M 20: diese sind faktisch schwarz und erscheinen wesentlich dunkler als die matt blau schimmernde Umgebung rings um den Trifidnebel.

Um den benachbarten Offenen Sternhaufen M 21 (links oben im Bild) ist - entgegen den Beo- bachtungen und Aufzeichnungen Messiers - visuell und fotografisch kein Reflektionsebel nachweisbar.
 
Messier 8, Details
 
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Pfeifen- und Schlangennebel, aufgenommen in Jeßnigk.
Pfeifen- und Schlangennebel

Zu den (im visuellen Sprektrum) undurchsichtigen interstellaren Staubwolken, welche Anfang des 20. Jahrh. von E. E. Barnard fotografisch katalogisiert wurden, gehören B 59, B 72, B 77 und B 78, die sich schemenhaft vor dem sternreichen Hintergrund unweit des Milchstraßenzentrums abbilden.
Ihre Form erinnert zusammengefügt an Pfeifenstiel und -kopf, daher hat sich für diesen Dunkelnebel der Name "Pfeifennebel" eingebürgert (unten im Bild).
Aus dieser Pfeife scheinen Rauchwolken zu quillen, z.B. der geschwungene "Schlangennmebel" (rechts oberhalb der Bildmitte).
Der gesamte Dunkelwolkenkomplex liegt im Stern- bild Ophiuchus (Schlangenträger) und ist ca. 450 Lichtjahre von uns entfernt.
Bei guter atmosphärischer Transparenz - sprich Horizontsicht - ist diese interessante Himmelregion auch von guten Standorten in Nord- und Mittel- deutschland visuell und fotografisch beobachtbar.


Komposit aus 2 Einzelbildern mit dem Meopta 50mm f/4.5 an der Canon EOS 350 Da.
Kleine Sagittariuswolke
Die Kleine Sagittariuswolke
 

M 24 ist in Wirklichkeit kein großer Sternhaufen, sondern ein Fenster im dunklen interstellaren Staub, durch welches wir tief in zentralere Bereiche unserer Galaxis blicken können. Hier kann man eine leise Ahnung davon bekommen, wie es aussähe, wenn diese Staubmassen nicht das noch viel hellere Zentrum unserer Milchstraße (nahe der Großen Sagittariuswolke) fast völlig verdecken würden und wir einen freien Blick dorthin hätten!
Messier 24 lädt visuell besonders bei geringerer Vergrößerung zum Durchstreifen ein, eindrucksvoll das Gewimmel unzähliger verschiedenfarbiger Sterne, auffällig der im nordöstl. Teil eingebettete Offene Sternhaufen NGC 6603 sowie die beiden Dunkelnebel am Nordrand: Barnard 92 - mit dem einzelnen Vordergrundstern in der Mitte - sowie links daneben Barnard 93.

Aufnahme mit dem Carl Zeiss C 63/420 mm (reduziert auf 253 mm = f/4) + Canon EOS 350 Da.
2. Die Milchstraße in den Sternbildern Pfeil und Adler

Sternbild Adler mit dreiteiliger Dunkelhöhle © Ralf Hofner
 
Kleiderbügel-Sternhaufen © Ralf Hofner
 

Collinder 399 - der berühmte Kleiderbügel - ist ein naher, Offener Sternhaufen; brilliant im Fernglas oder im kl. Refraktor bei niedriger Vergrößerung, fotografisch durch seinen Hintergrund (Great Rift) interessant.

 
Dreiteilige Dunkelhöhle
 

Barnard 142-143, die Dreiteilige Dunkelhöhle im Adler, nordwestlich von Atair, ist visuell beein- druckend in lichtstarken Optiken und fotografisch bei trockener Luft sogar noch bei Beginn der Nautischen Dämmerung gut zu erfassen.
Aufgenommen mit Meopta 50/4.5 plus EOS 350 Da.

3. Impressionen aus dem Kreuz des Nordens
Cygnus, nordöstl. Teil © Ralf Hofner
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Sternbild Schwan (Cygnus), nördlicher und östlicher Teil.
Cygnus, südwestl. Teil © Ralf Hofner
 
Cygnus, südwestlicher Sektor - beide Aufnahmen mit Meopta 50mm f/4.5.
Hier geht es zum Bericht vom 1. ATS  -   und hier zur ATS Übersichtssseite.
24. Juli 2009
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