Auf dem Gornergrat im Februar 2004. © Michael Kunze:
Diese Aufnahme wurde Richtung Westen aufgenommen und zeigt das Matterhorn mit dem Kulm-
Hotel Gornergrat. - Website des Bildautors:
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www.michaelkunze.de.
Dass die nun touristisch genutzten Sternwartenkuppeln öfter Weisslicht in die Umgebung streuen, musste
seinerzeit nicht nur Michael, sondern jüngst auch Norman Görlitz bei seinem Astroausflug festellen: ...
An dieser Stelle will ich aber nicht verschweigen, dass die Horizontsicht Richtung Süden auf dem Gornergrat nicht
perfekt ist. Es zeigen sich leichte Aufhellungen... Der tiefe Süden ist ohnehin durch die 4000er deutlich
beschnitten – auch in 3100 m Höhe...
Daneben störte auch einn wenig das Licht des Hotels - es war nicht direkt sichtbar aber trübte die Dunkelheit der
Nacht durchaus. Die zweite Nacht waren die Zimmer aber weitgehend dunkel, keine Ahnung wie es dazu kam.
Einmal wurde es kurzzeitig richtig hell.
Ausgerechnet die dort ansässige Sternwarte !! Die Kuppel ging auf und
feuerte lichttechnisch ordentlich drauf los. Mir wurde aber schnell klar, dass dies eiine mitternächtliche Führung
ist...
... Ganz gemein ist übrigens eine Lichtglocke im Südosten. Das war enttäuschend. „Ich bin hier doch im Namibia
Europas – was hat hier so eine Lichterglocke verloren???“ Das war mein Gedanke. Und ist er noch. Für eine so
hochgelobte Region ein schlichtweg inakzeptabler Zustand. Die Lichterglocke ging locker bis 30 Grad hoch.
(Lichtglocke von Mailand, s.auch nächste Seite - RH.) ...
Als Fazit lässt sich festhalten, dass der Ausflug lohnend war. In Anbetracht der
Lichtverschmutzung, die nicht zu ignorieren ist, steht für mich aber fest, dass es optimalere Standorte gibt. -
In Deutschland. Zu Hause.
Das Panorama aufm Berg ist toll, die Luft ist trocken und es gibt keine Wild- schweine. Und keine Jäger.
Alles super. -
Aber ums auf boarisch zu song: „Dahoam is dahoam“ Und des is auf Brandenburger Wiesen und Feldern. Mit weniger
Lichtverschmutzung. Und da rufen Waldkäuze, Rehe und manchmal auch Rotbauchunken.
Ahoi, pfüat eich und bis denne,
Norman
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http://forum.astronomie.de/.../First_Time_Gornergrat_0_Wolken.
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Das First Opening der ELSTERLAND-STERNWARTE - September 2010.
© Uwe Müller
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Bildergalerie des Sternwartenbaus in Jeßnigk.
Den Kollegen in der Schweiz können wir versichern, dass in der Öffentlichkeits- arbeit ROTLICHT kein Problem ist:
im Gegenteil - auf unserem Teleskoptreffen haben wir jedes Jahr zahlreiche 'nichtastronomische' Besucher aus
der Umgebung, denen schnell der Sinn
dieser augenadaptionserhaltenden Farbe erklärbar ist - und nicht nur die hiesige Land- jugend findet
die romantische Rotbeleuchtung des nächtlichen HTT cool...
Ansonsten mögen man bezüglich der Himmelsqualität bitte keinen 1:1 - Vergleich zwischen beiden Bildern
anstellen: Michaels Fotos sind (gescannte) Dias und Uwes Sternwartenaufnahme ist ein digitales Bild. Die
Lichtverarbeitung bei Langzeit- aufnahmen ist dabei jeweils sehr verschieden.
Allerdings:
dass der Brandenburgische Himmel (in Berlin-fernen Regionen) einen Vergleich mit dem Gornergrat nicht unbedingt
zu scheuen braucht, berichteten mittlerweile mehrere HTT-Besucher, die entweder selbst in den Alpen wohnen (!) -
oder dorthin reisten, siehe dazu den rechts nebenstehenden Bericht von Norman.
Wir sagen das ohne Häme, denn die auf der folgenden Seite sichtbare Licht- beeinträchtigung der Schweizer Alpen
durch Norditalien, insbesondere Mailand, kann kein ehrliches Astronomenherz erfreuen. Und das um so weniger, wenn
man von Experten hört, dass gerade in Italien die nächtliche Lichtverschmutzung um bis zu 10% pro Jahr zunimmt
(in Deutschland "nur" 3-5%) ...
P.S:
Im südlichen Europa kann man sicher nicht allein durch Nachtstrom-Einsparung überschuldete
Staatshaushalte sanieren - aber es ist bestimmt kein Zufall, dass gerade Länder wie Italien oder Spanien
(man betrachte auch das Pyrenäenbild in dieser Fotostrecke) eben auch durch unsinnige, nächtliche
Lichtverschmutzung und damit Ressourcenverschwendung 'auffallen'...
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