Diese Nacht war geradezu ein 'Lehrbeispiel' für die Seeing-Problematik von Standorten im Gebirge bzw. in Gebirgsnähe:
Das erste Bild links zeigt den noch tief stehenden Mars bei Dämmerungsbeginn noch vor 21 Uhr UT. Olympus Mons ist
rechts oben nahe des Terminators (=Planetenrand, der Mars stand genau in Opposition) sichtbar und auch sonst zeigt das
Bild eine Detailfülle, welche für die geringe Höhe über dem Osthorizont hervorragend ist.
Das mittlere Bild ist eines meiner Marsfotos mit der höchsten Auflösung, entstanden 2,5 Std. vor der Kulmination!
Ich freute mich auf den Höchststand des Planeten nach Mitternacht... doch dann kam leicht böiger Südwind auf: in
einer Tief- (oder Hoch-Ebene) irrelevant, in Radebeul bei Dresden bedeutete dies: Erzgebirgsföhn - der sich mit der Luft im
Dresdner Talkessel vermischte - und ein von Minute zu Minute schlechter werdendes Seeing verursachte. Das Bild rechts
um 0:38 UT entstand aus der letzten einigermaßen brauchbaren Videoserie, mit der DMK war trotz
1/125 sec Bel.zeit nichts mehr zu machen...
Auch dem freien Auge offenbarte sich der Seeing-Qualitätsumschwung: hatten zuvor die helleren Sterne ganz ruhig am Himmel
gestanden und kaum geflimmert, funkelten sie nun intensiv und farbenprächtig...
Etwas frustriert trat ich die Heimreise ins Brandenburgische an, daheim auch Südwind, der aber gleichmäßig über
weite ebene Flächen strich und das Seeing nicht beeinträchtigte - leider stand mir damals hier nur
6-Zöller für die Astrofotografie zur Verfügung - doch mit der Fertigstellung der Elsterland-Sternwarte wird sich
das ändern...
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