Beobachtungen des - Venustransits 2012 - durch Mitglieder und Freunde des HTT-Teams

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Jeder Naturfreund hat es schon unzählige Male gesehen:  wenn Sonne und Mond auf- oder untergehen, wirken sie deutlich größer und - bei genauem Hinschauen - auch merklich ellipsenförmig.  Dabei sitzen wir bezüglich ihrer Größenerscheinung hier alle einer typischen Optischen Täuschung auf:
Natürlich verändern die Gestirne in horizontnaher Position nicht ihre wahre Größe - das ist allgemein bekannt.  Aber auch ihre scheinbare Größenzunahme ist ein visuelles Trugbild!  Es entsteht physiologisch in den Augen, kann aber zudem auch psychologische Ursachen haben, siehe z.B. hier.
Sonne (und Mond) sind direkt am Hoizont zwar tatsächlich durch die Luftbrechung (des in Hoizontnähe besonders langen Lichtweges in der Atmosphäre) elliptisch verzerrt, aber ihr Flächenausdehnung am Himmel ist keinesfalls größer - sondern sogar kleiner !!  Der horizont-parallele Durchmesser bleibt ja stets gleich (denn mehr als 360° im Kreisumfang des Horizonts geht mathematisch nicht ;-))  -  lediglich die vertikalen Abmessungen (!!) verringern sich bei niedriger Horizonthöhe (vergl. blaue Differenzflächen im rechten Bild).  Selbst manch aktivem Sternfreund wird dies erst fotografisch an einem solchen Tag richtig bewusst...

Gut erkennbar übrigens auch:  der untere Sonnenrand ist deutlich stärker seeingmäßig verzerrt als der obere - und auch die brechungsbedingte Lichtreduktion ist am unteren Rand stärker als oben - wirklich bemerkenswert, wie sich hier bereits ein halbes Grad am Himmel auswirkt!

Abschließend sei zu dieser Problematik noch ergänzt, dass durch die Refraktionswirkung der Erdatmosphäre alle Himmelskörper eher aufgehen, als sie rein geo- metrisch gesehen über der Horizontlinie stehen. Bei z.B. Sonnen- und Mondaufgang befinden sich beide Himmelskörper eigentlich noch ~ 2° unter dem Horizont - nur die linsenähnliche Brechung des Lichtweges durch die Luft macht sie bereits sichtbar.