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Der „Technikpark“ dieses Treffens war auch wieder beeindruckend. An der Spitze stand wie immer Erhard Hänßgens 42“-Dobson.
Aber dieser Riese erhält zunehmend Konkurrenz. Kai Kretzschmar reiste nämlich mit seinem Ende 2013 fertig gestellten 33“er Dobson an,
der beim HTT sein erstes öffentliches First Light hatte. Der Aufbau seines Teleskops dauerte gefühlt sicher doppelt so lange,
weil er sich vielen Fragen zu seinem Teleskopbau stellen musste …. und gern auch wollte,
denke ich. Bemerkenswert fand ich seine Aussage, dass er seine Teleskope so baut, wie sie in das Auto seines besten Freundes passen.
Ob sein Freund sich wohl beim nächsten Autokauf vorher mit Kai abstimmen muss, was er sich kaufen darf?
Daneben fanden sich weitere Lichtkanonen, wie der 30“er von Raffael Benner,
der 24“er Goto-Dobson von Stefan aus Wolfsburg. Letzterer konnte die spontane Hilfsbereitschaft der Teilnehmer bei diesem Treffen erleben.
Denn ohne Raffaels Schraubensortiment, Ralfs Schraubstock und Metallsäge sowie Rolfs „2K-Kleber“ hätte er sein beschädigtes Teleskop gleich nach der Anreise wieder einpacken können.
Es ist erstaunlich, was Sternfreunde so alles mitnehmen, wenn sie zu einem Teleskoptreffen fahren.
Ich selbst war ganz stolz mit meinem neuen 14“-Dobson angereist und habe in der letzten Nacht aber effektiv nur
rund 15 Minuten an meinem Teleskop beobachtet.
Den Rest der Zeit bin ich bis zum frühen Sonntagmorgen zwischen den großen Teleskopen hin- und hergelaufen und habe Verabredungen,
die ich am Tage während meiner Spaziergänge über die Wiesen getroffen hatte - wie die mit Stefan aus Hessen zum
gemeinsamen Beobachten mit seinem 9“-Binodobson - genutzt.
Neben den bewährten Workshops am Freitag und Samstag von Uwe Pilz (Newtonjustage),
Martin Fiedler (EBV) und Thomas Heising (Selbstschliff von Spiegeln) gab es viele interessante Vorträge.
So beeindruckte beispielsweise Olaf Hofschulz mit einem Vortrag über seine Arbeit an Bord des von NASA und DLR betriebenen
Stratosphären-Teleskops (SOFIA).
Waldemar Kammrath erläuterte elektronenmikroskopische Bilder vom Mondgestein und zeigte ganz besonderen Einsatz.
Trotz einer Autopanne erschien er pünktlich kurz vor Vortragbeginn und musste sich unmittelbar danach wieder
auf seinen weiten Heimweg nach Dortmund machen, das heißt, eine Vortragstagesreise von über 1.000 Km. Respekt!
Ein echtes Highlight war der Vortrag des amerikanischen und international bekannten Beobachtungsfreund und Supernovae-Jäger
Tim Puckett aus Georgia, USA über seine aktuellen Aktivitäten. Christopher Hay aus Schottland bot sich spontan als Dolmetscher an.
Alle Vorträge waren gut besucht und die Referenten erhielten durchweg eine positive Resonanz von den Teilnehmern.
In diesem Zusammenhang sei auch das immer stärker werdende internationale Flair des HTT hervorgehoben,
einige Sternfreunde aus Tschechien und Skandinavien zählen mittlerweile zu den Stammgästen.
Von einem Sternfreund aufgeschriebene Nachlese zum letzten HTT
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