Zodiakal-Lichtbrücke im Vergleich:   Sept. 2010 (HTT) - Okt. 2010 (Chile)
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 Information  CZ / D 


Ein interessanter Nord-Süd-Vergleich - in mehrerer Hinsicht - auch wenn 1:1 natürlich nicht möglich ist, denn

1. es liegt ein Zeitunterschied von knapp 4 Wochen zwischen den beiden Bildern, Jupiter wie auch der Gegenschein sind entsprechend weitergewandert.
Das rechte Bild in Chile entstand um Mitternacht, der Gegenschein steht in maximaler Höhe über dem Horizont, der helle, innere Zodiakallichtkegel ist um diese Zeit nicht sichtbar - und erhellt nicht den Himmel - ebensowenig wie die Milchstraße, die hier komplett entlang des Horizonts verläuft.

2. Petrs Aufnahmeserie vom HTT (links - insges. 1 Std.) entstand größtenteils
nach Beginn der astronomischen Dämmerung, Siriusaufgang war an jenem Morgen in Jeßnigk 2 min vor 3 Uhr (02:58 UT), der Hundsstern steht aber im Bild bereits 3° - 5° über dem mathematischen Horizont (1°- 3° über dem landschaftlichen Horizont im Bild) ! Die letzten Einzelbilder müssen auf dem HTT also über eine halbe Stunde nach Beginn der astronomischen Dämmerung (02:37 UT) entstanden sein. Und obendrein sind Petrs Einzel-Bilder sehr lang belichtet: immerhin 3 min bei f/3.5 und ISO 1.600 !!!
- der Himmelshintergrund ist also fast zu hell
- und zeigt trotzdem auch mit der
nichtmodifizierten Canon sogar das horizont- und zodiakallichtnahe Barnards Loop...
- der kräftige Morgen-Zodiakallichtkegel erhellt förmlich Himmel und Landschaft am HTT- Beobachtungsort, vergl. dazu dieses zeitgleich entstandene Bild.
- im übrigen waren das seinerzeit max. 1b-Bedingungen für Jeßnigker Verhältnisse (wir maßen ja in dieser Nacht eher bescheidene SQM-Werte...)

Allerdings scheinen mir
3. auch die chilenischen Aufnahmebedingungen nicht der dortige Idealzustand gewesen zu sein, man beachte die deutliche Horizontaufhellung auf dem 2600 m hohen Paranal ...
... auf alle Fälle schneidet bei dieser Gegenüberstellung auch in der "Horizontdunstfrage" das tiefländische Jeßnigk recht gut ab ...;-)

Interessant ist, dass in beiden Bildern der nördliche (linke) Rand des zart leuchtenden Staubbandes weniger diffus begrenzt zu sein scheint als der südliche!
Die Erdbahn ist anscheinend gegenüber dieser dünnen interplanetaren Staubzone etwas geneigt...


Ein herzliches Dankeschön den beiden Bildautoren für die freundliche Genehmigung der Veröffentlichung + Gegenüberstellung ihrer Fotos an dieser Stelle, also an
Stéphane Guisard und Petr Skala.

Ein Dank an
Stéphane, welcher uns auch explizit die Verwendung seines Fotos in dieser Gegenüberstellung mit Petrs Bild vom HTT - insbes. auch zur weiteren Popularisierung unserer Vereinsprojekte - genehmigt hat (man bekommt ja nicht alle Tage eine e-Mail aus Südamerika ;-)) - hier geht es zu seiner Homepage:
www.eso.org/~sguisard/Pagim/darkest_sky.html - dort kann man in das rechte Allsky-Bild zur vollen Auflösung hineinscrollen - herrlich!

Ein herzliches Dankeschön auch an
Petr, hier der Link zu seiner ebenfalls sehr interesssanten Website:
www.astro-foto.astronomie.cz.

Petr Skala erhält für sein Bild der Zodiakallichtbrücke beim
Astrofotowettbewerb des 11. HTT den ersten Preis:
ein 2"Astronomik-Filter bis 250.-- EUR, gesponsert vom Hause Gerd Neumann jr. - Kurzfristig musste Gerd aus gesundheitlichen Gründen dieses Mal leider seinen HTT-Besuch absagen, dass er trotzdem einen solch lukrativen Preis stiftet zeigt, dass er sich der HTT-Familie sehr verbunden fühlt - ein herzliches Dankeschön an ihn - und natürlich an alle weiteren Unterstützer unseres Beobachtertreffens.    RH., 5.Nov.2010